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Hannes mit Buchskulptur aus Keramik (Garten der Sinne, Wetzlar)
Greening zum Anfassen
Wir haben es selbst in der Hand

Hannes studiert Bildende Kunst. Beim Workcamp am Grimnitzsee fand er in der vielschichtigen Begegnung mit der Natur jede Menge Inspiration, das Greening von Jobs buchstäblich mit Händen zu greifen. Drei Thesen aus Hannes Scrap-Book.

These 1: In jedem Kunstwerk ist die Natur im Spiel


Sei es das Echthaar im Pinsel, die Pigmente, die Leinwand, das formbare Material Ton, Holz oder Stein – oder eben als Motiv…

Natur und Künstler passen einfach zusammen: zum Beispiel van Gogh, Monet, Leonardo da Vinci – alle waren irgendwie mit der Natur im Bunde. Ihre Bilder und Skulpturen hat jeder schon irgendwann und irgendwo schon mal gesehen. Sie prägen sich ein in das universelle Gedächtnis und bieten ganz eigene Anknüpfungspunkte für das Erlebnis und die Strahlkraft der Natur.

In der Kunst findet die Natur also einen ausdrucksstarken Partner. So kann Kunst immer auch zum Erhalt und Schutz der Natur beitragen. Das ist doch mal eine Perspektive!!!

In jedem Büffel steckt auch eine Künstler*in
In jedem Büffel steckt auch eine Künstler*in
These 2: Kunst ist nicht alles, aber in der Natur kann alles Kunst sein


In den Wiesen rund um den Grimnitzsee fällt mir Richard Long ein. Ein US-Künstler, der in den 60er-Jahren neue Ausdrucksmöglichkeiten außerhalb eines Ausstellungsraums suchte. „Landart“ nannte man das.

Für sein Werk „A line made by walking“ schritt er gradlinig auf einer Wiese auf und ab. Die Spur im Gras veränderte die Natur und verwies auf den Prozess des Entstehens und dann auch wieder des Verschwindens – großes Kopfkino und die Frage: Was machen wir mit der Natur – und was bleibt eigentlich von uns?

Ganz anders und krasser ist Olafur Eliasson, ein dänischer Künstler mit isländischen Wurzeln, der sich am liebsten mit physikalischen Eigenschaften der Natur, wie Licht, Wasser und Bewegung, beschäftigt. Wenn wir das Grün des Waldes am Seeufer mit Harmonie verbinden, haut Eliasson gleich mal mit dem visuellen Hammer darauf. In einem berühmten Schweizer Kunstmuseum färbte er einmal einen kunstvoll architektonisch integrierten Seerosenteich bis zur Augenschmerzgrenze giftgrün ein.

Natur, Museum und Besucher werden eins in einem Kunstprojekt – und schon ist eine intensive Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Mensch und Natur angestoßen. Wie weitreichend und tiefgehend sie ist, liegt buchstäblich im Auge des Betrachters.

Und dann gibt es da noch Wolfgang Laib. In seiner Kunst arbeitet er gern mit Blütenstaub, Wachs, Milch und Reis. Um beispielsweise für die bedeutendsten Museen der Welt Farbfelder aus Blütenstaub zu schaffen, sammelt er seit Jahrzehnten jedes Jahr auf Wiesen Pollen von Löwenzahn, Haselnuss oder Kiefern. Bis zu 20 Jahre kann es dauern, um genügend Blütenstaub für ein Kunstwerk mit Millionen Pollen zusammenzubringen. Nach einer Ausstellung nimmt der Künstler den wertvollen Blütenstaub wieder mit und bewahrt ihn dann in Weckgläsern für einen neuen Farbteppich auf.

Ressourceneffizienz ist eben auch in der Kunst ein wichtiges Thema. Wenn die Kunst dafür den Blick öffnet und gedankliche Auseinandersetzung anstößt, trägt sie auch zum Erhalt unseres bedrohten Planeten bei. Zwischenfazit:

Wir befassen uns im Workcamp ja mit dem Greening von Berufen. Für Künstler bieten sich da viele, faszinierende Anknüpfungspunkte. Und dafür muss man gar nicht unbedingt so berühmt sein, wie die gerade genannten Beispiele.

These 3: Die Natur steht im permanenten Austausch mit uns – wir müssen nur hinsehen, hinhören und hinfassen


Wenn wir hier in Joachimsthal rausgehen, macht die Natur etwas mit uns. Sie wirkt – schön oder schroff, ästhetisch oder bedrohlich, anziehend oder abstoßend, herzerwärmend oder unwirtlich. Das Spektrum der Empfindungen ist riesig. Dass sie gar nichts mit uns macht, ist ausgeschlossen. Es sei denn ich bin ein Hikikomori, der sich in seinem Zimmer einsperrt und nur noch in der virtuellen Welt herumgeistert.

Die Aufgabe, die wir hier in Joachimsthal haben, deckt sich mit dem Herangehen an die Kunst. Draußen in der Natur mit aufmerksamen Blick eine natürliche Vorlage für eine Produktidee suchen: Blätter und Pflanzen auf ihre Form untersuchen und überlegen, was wir damit anfangen können.

Die Natur liefert Vorbilder für Architektur und Design
Die Natur liefert Vorbilder für Architektur und Design

Es fällt auf, dass in der Natur nichts ohne Funktion und dabei zugleich ungemein ästhetisch ist. Pflanzen müssen ja auch ansprechend sein. Zum Beispiel um über ihre Blütenpracht für Bienen schön zu erscheinen und den Fortbestand zu sichern. Das Interessante ist, dies wirkt auch bei uns (vielleicht sollten wir uns nur nicht bei jeder Gelegenheit herausnehmen, vor lauter Begeisterung das Schöne mal eben abzubrechen oder abzuschneiden, um es für einen kurzen Moment nach Hause zu tragen).

Der nächste Schritt ist dann: sich einlassen, ausprobieren, Denkmuster überwinden und gemeinsam gestalten – dann entsteht Neues, Unerwartetes, vielleicht sogar Revolutionäres. Dafür liefert das Workcamp eine geradezu ideale Plattform. Die Gräser am Ufer des Grimnitzsee im Wind – da fällt mir ein, daraus eine Tsunami-Abwehr zu machen. Darüber muss ich noch weiter nachdenken …

Im Ton steckt alles drin für deine Kunst
Feel the magic of nature – Ton ist ein faszinierender Werkstoff

Das Workcamp lädt immer wieder ein, sich mit Werkstoffen auseinanderzusetzen. Zum Beispiel mit Holz oder Stein. Da steckt so viel drin. Es ist die Aufgabe der Bildhauerei, diese verborgenen Botschaften in immer neue Variationen herauszuholen. Oder ein Klumpen Ton. Daraus lässt sich ein Apfel, ein Baum, eine Schlange oder ein Mensch formen. Aber genauso gut auch ein Fahrrad- oder Automodell – wir haben es buchstäblich selbst in der Hand.

Die Plastizität schafft dabei immer neue Möglichkeiten der Verformbarkeit. Ich persönlich arbeite ja gerne mit Keramik – einem tollen Naturstoff aus dem Boden, der nach dem Brennen in einem einzigartigen, haptisch und optisch faszinierenden festen Zustand ist. Mit dem Brennen ist eine Entscheidung verbunden. Die Idee nimmt dauerhaft Form an, wird verbindlich.

Irgendwie epochal …

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Probiert es einfach mal aus!